Der stetige Aufbau
Die folgenden drei Jahre standen im Zeichen der Konsolidierung. Der Vorstand versuchte auf vielfältige Art und Weise, die Zielvorgaben der Mitgliederversammlung zu verwirklichen: regelmäßige Rundschreiben mit Erfahrungsberichten, nützlichen Terminen und Adressen, aber auch kritischen inhaltlichen Auseinandersetzungen hielten die Mitglieder über die Entwicklungen auf dem Gebiet des ganzheitlichen Lernens auf dem laufenden.
Eine Ausbildungskommission wurde ins Leben gerufen, um Empfehlungen für eine Grund- und Aufbauausbildung bzw. Trainerausbildung für Suggestopäden zu entwerfen.
Schon zu diesem Zeitpunkt zeigte sich, wie wichtig die Kreativfilialen sind. Auf den regelmäßigen regionalen Treffen sorgen thematische Schwerpunkte mit eingeladenen Referenten für eine intensive Diskussion, und auch der Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen schafft einen starken Verbund der Mitglieder untereinander.
Allgemein verstärkt sich in diesen drei Jahren das Angebot von suggestopädisch ausgerichteten Kursen, sowohl in verschiedenen Instituten, als auch in öffentlichen Bildungseinrichtungen.
Die Jahresversammlung der DGSL im November 1990 in Nürnberg wartete mit einer Neuerung auf, die auf den folgenden Jahresversammlungen noch ausgebaut wurde: die offizielle Mitgliederversammlung wurde eingebettet in ein Wochenende mit Workshops, Trainings und anderen Veranstaltungen, die den Mitgliedern und pädagogisch Interessierten die verschiedenen Aspekte der Suggestopädie praktisch und anschaulich vorführen sollten. Ein Konzept, das sich in den folgenden Jahren behauptete und immer attraktiver gestaltet wurde.
Mit dem Anwachsen der Mitgliederzahlen, durch das Engagement von Menschen aus sehr verschiedenen Arbeits- und Lebensbereichen und durch differenzierte Themenstellungen gestalteten sich auch die Diskussionen vielschichtiger. Die Meinungen um Sinn und Zweck von Ausbildungsempfehlungen, pädagogische Qualitätssicherung und Trainerqualifikationen gehen in der DGSL weit auseinander. Der schwierige Prozeß des Nachdenkens, der konstruktiven Kritik und auch der Umsetzung hat bereits begonnen. Und auch hier zeigt sich wieder, wie wichtig der Austausch unter den Mitgliedern war und ist.
Die DGSL ist inzwischen – nach kurzer Aufbauzeit – zu einem wichtigen Forum für alle Suggestopäden geworden. Zu einem Forum, in dem verschiedene Meinungen nebeneinander existieren können – und auch sollen. Denn erst durch Kontroversen und regen Austausch bei den regionalen Treffen, in den Kreativfilialen, bei den Jahresversammlungen entwickelt sich die Suggestopädie – entwickeln wir uns auch selbst weiter.
1991 verabschiedete die DGSL ihre ersten Ausbildungsempfehlungen. Im selben Jahr begann ein Forschungsprojekt der DGSL in Zusammenarbeit mit der Universität München und der Siemens AG. Auch im Schulbereich sind inzwischen viele Schulräte und Minister der Suggestopädie gegenüber offener und positiver eingestellt – der Anfang eines Einstellungswandels?
Der erste große internationale Kongress, den die DGSL in Braunschweig organisierte, forcierte die Diskussion um die Suggestopädie und ihre Methoden und verschaffte unserem Verband eine große interessierte Öffentlichkeit.
Eine Datenbank über die jeweilige Arbeit unserer Mitglieder unterstützt die Vernetzung unter den Suggestopäden.